Lesetipps

blätterndes BuchBuchempfehlungen:

Die nachfolgende, ungeordneteListe enthält Literaturvorschläge mit jeweils einer kurzen, subjektiven Kritik. Ich habe einen Link auf die entsprechende AMAZON – Site gesetzt (wenn vorhanden), so dass Sie sich weitere Rezensionen, Preise, Lieferbarkeit, etc… dort anschauen können.

Gerald Hüther: Biologie der Angst. Wie aus Streß Gefühle werden.

Wenn alle wissenschaftlichen Einführungen so anschaulich geschrieben wären! In einer wunderbar leichten und klaren Sprache hat der Autor sein Thema aufbereitet. Die Wissenschaft von der Funktionsweise des Gehirns steht noch am Anfang; wie großartig, wenn ein Forscher es versteht, dem Leser einen Begriff von dem riesigen Gebiet zu vermitteln, ohne sich in Details zu verlieren.

Gerald Hüther: Bedienungsanleitung für ein menschliches Gehirn. Ein wunderbares Buch, das vor allem dem männlichen Denken nahe kommt. G. Hüther führt uns durch die Entwicklung und das Funktionieren des Gehirns anhand von Vergleichen mit dem Computer. Und das in einer lockeren Sprache und dennoch verlässt er dabei die Basis des wisschenschaftlich Gesicherten nicht. Dieses Büchlein ist für alle empfehlenswert, die kurz und überschaulich auf den Stand der derzeitigen Hirnforschung gebracht werden wollen.

Heinz-Peter Röhr: Narzißmus. Das innere Gefängnis Heinz-Peter Röhr: Narzißmus. Das innere Gefängnis Dieses Buch hat hat das richtige Niveau, dass man es auch als Laie gut lesen und verstehen kann. Es gibt wesentlich schrecklichere Bücher, wo man jeden Absatz dreimal lesen und noch ein Psycho-Lexikon daneben liegen haben muss um sie zu verstehen. Oder sie sind so primitiv und einfältig wie viele Ratgeberbücher geschrieben, die nichts nützen. Zweitens erklärt diese Buch sehr anschaulich anhand eines Märchens das Eisenofen-Syndrom bzw. die narzistische Persönlichkeitsstörung. Es beschreibt die üblichen Ursprünge in der Kindheit, die Symptome später im Erwachsenenalter und den Weg aus dem Gefängnis der Störung (Eisenofen).

David Boadella: Befreite Lebensenergie Die grundlegende Einführung in die Biosynthese Dieses Buch ist das Grundlagenwerk zur Biosynthese, einer erfolgreichen und international bekannten Körperpsychotherapie. Anschaulich vermittelt der erfahrene und namhafte Psychotherapeut David Boadella ein tiefes Verständnis des Zusammenhangs zwischen körperlicher und charakterlicher Entwicklung.

E. Jacoby: Zur Imaginativen Psychotherapie bei prä- und perinatalen Traumen Dieser Aufsatz erschien in der Zeitschrift „Energie&Charakter“ Nr. 25 ISSN 0938-3522 (eine sehr empfehlenswerte Periodika, in der immer aktuelle und gute Aufsätze von Terapeuten und auch Forschern erscheinen) Jakoby bschreibt hier seinen dreischrittigen Zyklus der Traumabearbeitung. In dem sehr anschaulich beschriebenen Text erklärt er ausgehend von den Träumen zweier Klienten die therapeutischen Prozesse und ihre Wirkungen. Mich hat die Klarheit fasziniert mit der Jacooby die feinstoffliche Beziehung zwischen Therapeut ind Klient entwirren kann und wie er in der Lage ist die zumeist unbewussten Prozesse aufzudecken.

Sigmund Freud: Die Traumdeutung Personen, welche dieses Buch kaufen wollen, um spezielle Dinge gedeutet zu bekommen (z.B. Was bedeutet die Schlange im Traum? etc.) sind bei Sigmund Freuds „Traumdeutung“ fehl am Platze. Er unterschiedet hier zwischen latenten, manifesten Trauminhalten… er erörtert verschiedene Traumursachen… analysiert Hintergründe…und vieles mehr… Die Traumdeutung ist ein sehr interessantes Buch, jedoch oft nur mit vollster Konzentration zu lesen. Freud erörtert die Welt des Traums und bietet einem die Möglichkeit, Einblick in seine Analyse verschiedener eigener Träume (aber auch solcher von Patienten) zu erhalten.

Joachim Bauer: Das Gedächtnis des Körpers Dieses Buch zeigt, wie Beziehungenserfahrungen und Lebenstile ihren »Fingerabdruck« in den biologischen und genetischen Strukturen unseres Körpers hinterlassen: Umweltreize bewirken ständige Veränderungen in den Feinstrukturen unseres Nervensystems und regulieren die Aktivität der Gene, seelischer Streß beeinflußt die Entwicklung des Gehirns; traumatische Erfahrungen wie erlebte oder auch miterlebte Gewalt können als genetischer Fingerabdruck gespeichert werden und noch Jahre später als physiologische oder psychosomatische Krankheiten wirksam werden – mit entsprechenden Auswirkungen und Chancen für Diagnostik und Psychotherapie.

Joachim Bauer: Clarissa Pinkola Estés: Die Wolfsfrau Clarissa Estés stellt in ihrem Buch Märchen und Mythen aus den verschiedensten Regionen der Welt vor und erzählt sie uns mit viel Phantasie und kraftvoller Sprache. Mit der Deutung jeder Erzählung bringt sie tiefe und allgemeingültige Inhalte ans Licht und stellt bestechende Zusammenhänge zwischen der Handlung im Märchen und unserem heutigen Erleben her. In eindrucksvollen Bildern beschreibt Estés den Weg, den jeder gehen muß, um zu einem selbstbestimmten, freien und glücklichen Leben zu finden. So erscheint der mühsame Weg des Reifens durch ihre symbolträchtigen, farbenfrohen und feurigen Schilderungen wie eine Abenteuerreise.

Daniel Schacter: Wir sind Erinnerung, Gedächtnis und Persönlichkeit Die Formulierung Wir sind Erinnerung hebt hervor, wie sehr einerseits persönliche Faktoren den Vorgang des Erinnerns mitbestimmen und wie andererseits das Gedächtnis auch die Grundlage für unser Selbstverständnis bildet. Ein Patient, dem nach einer Kopfverletzung wertvolle Erinnerungen fehlten, klagte immer wieder: „Ich kann mein Leben nicht mehr überblicken.“ Bis vor kurzem wurde das Gedächtnis von drei weitgehend getrennt arbeitenden Disziplinen erforscht: Die Kognitive Psychologie führte meist unter Laborbedingungen raffiniert ausgeklügelte Lernexeperimente durch, die Psychiatrie war mit krankheitsbedingten Ausfallerscheinungen konfrontiert und die Neurologie untersuchte vor allem die biologischen Grundlagen des Gehirns. Professor Schacter hat in den letzten zwanzig Jahren maßgeblich daran mitgearbeitet, diese drei Forschungsrichtungen zu verbinden, wodurch sich eine faszinierende Gesamtschau ergibt. Die großenteils überraschenden Befunde und Schlußfolgerungen werden in einfacher, klarer Sprache vorgestellt, oft anhand von Fallgeschichten spannend erzählt und gelegentlich sogar durch kleine, praktische Übungen erlebbar gemacht. Der Anschaulichkeit dienen insbesondere auch die ausführlichen Beispiele aus Kunst und Literatur. Dabei wird u.a. aufgezeigt, wie hellsichtig Marcel Proust wissenschaftliche Erkenntnisse um mehr als ein halbes Jahrhundert vorweggenommen hat.

U. Sachsse: Trauma,Trauma-Coping und Posttraumatische Belastungsstörung Prof. Dr. med. Ulrich Sachsse ist auch Praktiker, der wirklich mitreißend in der Lage ist, seine Erfahrungen dem Publikum näher zu bringen. Er beschreibt in dieser Mitschrift seines Vortrages an den ‚Further Fortbildungstagen‘ vor allem die Arbeit mit sehr schwer traumatisierten Patientinnen. Er gibt zunächst einen kleinen Überblick über die Geschichte der Auseinandersetzung mit dem Trauma, um dann die ’normale‘ und ‚pathologische‘ Traumaverarbeitung zu differenzieren. Am Ende zeigt er ganz konkrete therapeutische Schritte für die Arbeit mit schwer traumatisierten Menschen auf (und auch die Gefahren dabei). Sein Buch: Traumazentrierte Psychotherapie erscheint demnächst.

Ole Vedfeldt: Dimensionen der Träume. (Gebunden oder als Paperback) Der Psychotherapeut Ole Vedfelt beschreibt in diesem umfassenden Werk die unterschiedlichsten Ansätze zum Thema Traum und veranschaulicht sie durch interpretierte Traumbeispiele. Auf besonders ausführliche Kapitel über die Traumtheorien von Freud und Jung folgen Darstellungen weiterer Richtungen, u. a. Gestalttherapie, Psychodrama, Gruppenarbeit und Körpertherapie. Weitere Kapitel handeln von der Schlafforschung, von der Bedeutung der Träume in unterschiedlichen Kulturen, vom Traumverständnis in der Parapsychologie und in der Meditation.

André Green: Die tote Mutter André Green: Die tote Mutter In typisch psychoanalytischer Sprache, also sehr schwer zu verstehen, wenn man in analytischer Denkweise nicht geschult ist, legt A. Green hier wichtige Ecksteine für das Verständnis von kindlicher Entwicklung, dem Aufbau von neurotischem Verhalten. Vor allem das Entstehen von unbewussten ‚weissen Löchern‘ von bewusst nicht zugänglichen Emotionen kann er ausgezeichnet beschreiben. Empfehlenswert vor allem für Leser, die tiefer einsteigen möchten. Text in Anita Eckstädt: Die Kunst des Anfangs. Psychoanalytische Erstgespräche, Suhrkamp 2000

Ute Holzkamp-Osterkamp: Motivationsforschung Band 1 Ute Holzkamp-Osterkamp: Motivationsforschung Band 2 Ein Meilenstein der dialektischen Denkweise. U. Holzkamp kann in ihrem Grundlagenwerk Durch ihre Kritik an humanistischer Psychologie, diese auf eine neue Stufe heben und deren rationalen Kern herausarbeiten. Vor allem für Leser geeignet, die philosophische Hintergründe der Psychologie interessiert. Campus 1996

Gottfried Fischer: Neue Wege nach dem Trauma Leider wird dieses Buch nicht mehr herausgegeben und ist nur noch ‚Second Hand‘ zu erwerben. Die Philosophie dieses Buches besteht darin, den natürlichen Erholungsprozeß von Betroffenen nach einer schweren Belastungssituation gezielt zu unterstützen und alles zu vermeiden, was ihm entgegensteht. Das kleine Buch enthält viel Wissenswertes zu Trauma und Traumaverarbeitung, nicht nur für Patienten, sondern auch für Fachleute. Dennoch ist sie für medizinische Laien geschrieben in einem sprachlich sehr gut nachvollziehbaren Stil und vermeidet Fachausdrücke. Die Broschüre kann Betroffenen zur Eigenlektüre empfohlen werden. Der Autor, Prof. G. Fischer, Uni Köln leitet seit Jahren regionale und überregionale Projekte der psychologischen Soforthilfe und Nachsorge bei Katastrophen und Gewaltverbrechen, so bei den Opfern der Zugunglücke von Eschede und Brühl. Aus den Arbeiten der letzten 10 Jahre ist diese Informationsbroschüre entstanden. Die Broschüre enthält Vorschläge und Tips zur Selbsthilfe, zeigt aber immer auch deren Grenzen auf. Diese Umsicht kommt schon im ersten Ratschlag zum Ausdruck, wo es heißt: „Medizinische Maßnahmen haben Vorrang …“. Die Hauptabschnitte behandeln folgende Themen: Was ist ein Trauma?, an welchen Anzeichen können Betroffene es bei sich erkennen; Wie kann das Trauma überwunden werden? Mit Entspannungsübungen, Anregungen zum Aufbau eines Tagesrituals, mit Stabilisierungsmaßnahmen und -techniken, Tipps zu körperlicher Roborierung und geeigneter Diät (um die Widerstandskraft des Körpers stärken). Weiter wird informiert über typische Folgen traumatischer Situationen, wie Unfälle, Gewalterfahrung, Naturkatastrophe; Warnsignale für traumatische Ereignisse werden benannt.Sie eignet sich aber auch als Grundlage für ein weiterführendes therapeutisches Gespräch, für fachliche Beratung und Therapie akut traumatisierter Menschen.

Dieses Büchlein ist im Gegensatz zu dem Lehrbuch so etwas wie ein Verbandskasten im Auto, eine erste Hilfe, ein Leitfaden für Betroffene. Es bietet eine Orientierung für Menschen die etwas außergewöhnliches, etwas schlimmes erlebt haben. Was ist ein Trauma? Das können vielfältige Ereignisse sein, ein Unfall, dessen Zeuge man wird, der Verlust eines geliebten Menschen. Das Erlebnis persönlicher Bedrohung, sexueller Mißbrauch die Erfahrung von Gewalt und bei sonstigen Übergriffen. Was ist eine traumatische Reaktion? Das kann von Schlaflosigkeit über depressive Verstimmung zu wiederkehrenden Erinnerungen, Bildern und sonstigen Eindrücken gehen die sich immer wieder Raum nehmen. Die Wege der Verarbeitung eines Traumas sind vielfältig. Jeder hat in seinem Leben schon Dinge herausgefunden die ihm helfen schwierige Situationen zu meistern. Das kann gute Musik sein, das Erleben der Natur, viele Gespräche mit vertrauten und vor allen Dingen vertrauenswürdigen Menschen. Das Ausüben von Entspannungstechniken. Die Darstellung des Erlebten in schriftlicher Form oder in Bildern in Bewegung oder durch andere Ausdrucksmöglichkeiten, die jeder für sich selbst finden kann. Dies Buch macht einem Mut, nach Wegen für sich selbst zu suchen. Es macht einem Mut die eigene Mitte wieder zu finden oder doch zumindest sich auf die Suche zu machen. Es gibt Wege und es gibt Hilfsangebote. Es ist keine Schande nach tiefgreifenden Ereignissen solche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dies Buch bietet eine erste Orientierung, wer weitergehende Informationen sucht findet sie in verschiedenen Veröffentlichungen desselben und anderer Autoren unter dem Stichwort Psychotraumatologie

Otto Rank: Das Trauma der Geburt Otto Ranks „Das Trauma der Geburt und seine Bedeutung für die Psychoanalyse“ ist mit Recht als ein Klassiker der psychoanalytischen Literatur bekannt. Dieses Werk des engen Schülers von Sigmund Freud führte in die seinerzeit ganz an der Vaterbeziehung orientierte Psychoanalyse mit der vorsprachlichen Mutterbeziehung und der Geburtserfahrung eine neue Problemebene ein. Eine solche Sichtweise bedeutete damals einen Umsturz aller gewohnten Standpunkte. Daher wurde dem Buch und seinem Autor aus den Reihen der etablierten Psychoanalytiker massiver Widerstand entgegengesetzt, und das Werk Ranks fiel in Vergessenheit. Erst in den letzten Jahren wird es neu entdeckt. Man erkennt, dass Rank mit der Betonung der Mutterbeziehung wesentliche Entwicklungen in der Psychoanalyse und Psychotherapie vorweggenommen hatte. Die Beobachtungen Ranks werden durch den Nachweis vorsprachlicher Gedächtnissysteme in den letzten Jahren grundlegend bestätigt. Darum kann das Buch der Behandlungspraxis neue Impulse geben. Außerdem befruchtet es die Kulturpsychologie, da es die kollektive psychische Bedeutung der menschlichen Geburtserfahrung herausarbeitet.

Irvin. D. Yalom: Theorie und Praxis der Gruppenpsychotherapie Klappentext: Das umfassende Standardwerk zur Gruppentherapie setzt den Psychotherapeuten in die Lage, Gruppenprozesse in ihrer Differenziertheit zu verstehen und therapeutisch nutzbar zu machen. Das Material von mehr als 2000 Gruppensitzungen des Autors gibt hierzu anschauliche Fallbeispiele. Gut geschrieben, ein Standardwerk. BERICHT – GEO MAGAZIN Nr.11/November 2000 Neurologie: Wie der Bauch den Kopf bestimmt Ein Text von Hania Luczak

„Früher Lebensstress ist eingebrannt in Gehirn und Bauch und bestimmt die Sensibilität der Darm-Hirn-Achse für das ganze Leben. Eine Beobachtung am Menschen stützt die These: Kinder mit den berüchtigten Säuglings-Koliken wachsen nicht selten zu Erwachsenen mit „irritablem“ Darm heran. Ein solches Gedächtnis im Bauchhirn „beruht auf Lernprozessen auf der Mikroebene“, sagt Michael Schemann. „Wir finden die gleichen Substanzen und Moleküle, die im nach ObenGehirn für Erinnerung benutzt werden.“

Hochauf, R.: Imaginative Psychotherapie bei frühtraumatisierten Patienten

Leider ist mir keine Neuauflage dieses Buches bekannt, ich führe es hier nur derVollständigkeit halber auf.

Jay Stattman: Kreative Trance ISBN: 3926692251 Transform Verlag, Oldenburg 1991

Dieses Buch gehört zwar zu den „Klassikern“ der Körperpsychotherapie, wird aber leider nicht mehr aufgelegt. J. Stattman war einer Pioniere der imaginativen Verfahren und beschreibt seine therapeutischen Grundlagen in diesem Buch.